Verschleppte Krankheiten können oft gefährlicher sein als aus Angst, sich in einer Arztpraxis mit dem Corona-Virus anzustecken, nicht zum Arzt zu gehen. Aktuell aber scheuen nach Informationen des Verbandes der niedergelassenen Ärzte (Virchowbund) viele Menschen vor einem Praxisbesuch zurück. So sei beispielsweise die Zahl der Verdachtsfälle für Schlaganfälle und Herzinfarkte zuletzt deutlich gesunken – ein beunruhigendes Indiz dafür, dass viele Patienten sich trotz akutem Behandlungsbedarf gegen den Praxisbesuch entscheiden würden.

Dringend wird davor gewarnt, regelmäßige Behandlungen und Kontrollen zu unterbrechen, Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen entfallen zu lassen oder akute Erkrankungen zu verschleppen. Die mehr als 150.000 niedergelassenen Ärzte in Deutschland sind auch während der Corona-Pandemie für ihre Patienten da, betont der Verband.

Gerade chronisch kranke Patienten können und sollten sich weiterhin zu ihren behandelnden Ärzten trauen. Der Großteil der Praxen sei mittlerweile darauf eingestellt, CoVid19-Verdachtsfälle von anderen Patienten getrennt zu versorgen. Auch soll mittlerweile die Versorgungslage mit Schutzkleidung etwas entspannter sein. Untersuchungen, die in den letzten Wochen abgesagt wurden, könnten jetzt nachgeholt werden.

Der Virchowbund verbindet diese Hinweise mit dem Aufruf an Patienten, Impfungen, U-Untersuchungen und Termine zur Vorsorge und Kontrolle wahrzunehmen. Wo es sinnvoll sei, könnten auch weiterhin Angebote für Telefon- und Videosprechstunden genutzt werden.

Quelle: virchowbund.de Bild: pixabay