Mit dieser Bitte tritt aktuell die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), wie seit Wochen schon Ärzte und Psychotherapeuten in ganz Deutschland, an die Öffentlichkeit, um mit Protesten auf den drohenden Praxen-Kollaps aufmerksam zu machen. Öffentliche Aufmerksamkeit ist ein begrenztes Gut, insbesondere angesichts der vielen Krisennachrichten. Der KVWL geht es jetzt um die unterstützenden Stimmen der Patienten. Denn die Kernprobleme lauten: Bürokratie-Wahnsinn, Unterfinanzierung, Fachkräftemangel, mangelhafte Gesetzgebung. „Wir brauchen jetzt dringend einen Kurswechsel, denn die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in Deutschland steht auf dem Spiel. Wenn nicht schnell ein Umdenken erfolgt, sind Leistungskürzungen und Praxisschließungen unvermeidbar.

„Wir benötigen jetzt eine maximale Sichtbarkeit, um auf die Missstände in der ambulanten Versorgung hinzuweisen. Es ist fünf vor zwölf! Wenn die Politik nicht endlich aufwacht, wird es die medizinische Versorgung, so wie wir sie alle kennen und schätzen, bald nicht mehr geben“, so der Appell von Dr. Volker Schrage, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVWL. Seine Vereinigung unterstützt auch die bundesweite Initiative „#Praxen-Kollaps verhindern!“ mit einer Informationskampagne. Zudem informiert die KVWL die Bürgerinnen und Bürger ausführlich auf einer extra eingerichteten Internetseite: www.kvwl.de/praxenkollaps. Jede Unterschrift, jede Mail sei wichtig. Die politischen Entscheider müssten endlich die Probleme der ambulanten Versorgung wahrnehmen und die Praxen stärken! Ansonsten sei der Praxis-Kollaps nicht mehr zu verhindern.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat die Internetseite www.praxenkollaps.info initiiert. Dort können Bürgerinnen und Bürger ihre Bundestagsabgeordneten per E-Mail kontaktieren und sie auf die inakzeptable Situation in der ambulanten Versorgung hinweisen. Es wurde auch eine Bundestagspetition gestartet, um sich bei der Politik endlich Gehör zu verschaffen. Ärzte, Psychotherapeuten, Praxisangestellte und Patienten sind aufgerufen, die Initiative mit ihrer Unterschrift zu unterstützen; Praxen können dafür Unterschriftlisten auslegen.

Quellen: KVWL; KBV   Bild: KVWL