Rauchen und Trinken – für viele Jugendliche normal bei Feten und Feiern – lassen sich nicht leichthin unter Ausrutscher der frühen Jahre abbuchen. Denn beides führt schon bei Jugendlichen zu nachweisbaren Veränderungen (Gefäßalterung), wie die Ergebnisse einer britischen Erhebung zeigen, an der knapp 1300 Teenager im Alter zwischen 13 und 17 beteiligt waren. Die Versteifung und Verfettung der Arterien (Atherosklerose) beginnt also nicht erst im fortgeschrittenen Lebensalter, so die Neue Zürcher Zeitung (NZZ online v. 30.08.2018). Dies bereitet den Weg für Herzinfarkte, Schlaganfällen und auch der Demenz.

Tabakrauch und Alkoholexzesse sind laut NZZ-Bericht nicht die einzigen Umwelteinflüsse, die einer frühzeitigen Alterung der Gefäße Vorschub leisten. Dasselbe gilt für eine Vielzahl weiterer kardiovaskulärer – Herz und Gefäße schädigender – Risikofaktoren, darunter Übergewicht, Bewegungsmangel, hoher Blutdruck und zu viel Cholesterin im Blut. Eine starke Belastung sind diese meist hausgemachten Atherosklerose-Förderer nicht zuletzt für das Gehirn.

Ob das auch schon in der Jugend der Fall ist, ließ sich bisher nicht mit Sicherheit sagen. Deshalb haben britische Wissenschaftler das Gehirn von 125 durchschnittlich 25 Jahre alten Männern und Frauen mit der Kernspintomografie untersucht. Ihr Augenmerk richteten Paul Leeson von der Oxford University und seine Kollegen dabei auf die Hirnarterien der Versuchspersonen. Wie die Forscher feststellten, bestand ein enger Zusammenhang zwischen dem Ausmaß an gefäßschädigenden Einflüssen einerseits und dem Zustand der Hirnarterien andererseits. Je größer dabei die Belastung mit kardiovaskulären Risikofaktoren war, desto eher wiesen die arteriellen Blutbahnen bereits erste Alterserscheinungen.

Wie die Ergebnisse der beiden Studien zeigen, wirft die Atherosklerose ihre Schatten schon Jahrzehnte vor Ausbruch der ersten erkennbaren Störungen voraus. Ein gesunder Lebensstil zahlt sich daher umso mehr aus, je früher man damit beginnt, so die NZZ. Zugleich sei es dafür aber auch nie zu spät, schreibt der Neurologe Jeffrey Saver von der University of California in Los Angeles in einem Editorial zur Kernspintomografie-Studie.

Quellen: European Heart Journal, Online-Publikation vom 28. August 2018; Jama, 320, 665–673 (2018). Bild. pixabay