Mit einem Konsum von aktuell 11,4 Litern reinem Alkohol pro Kopf pro Jahr (Ärzteblatt) erlaubt sich unsere Gesellschaft einiges. In jedem Jahr sterben in Deutschland geschätzt 74 000 Menschen an den Folgen des Alkoholkonsums. Eine Studie im Fachmagazin »The Lancet« und die darauf folgende Berichterstattung in den Medien haben die Diskussion um Schwellenwerte neu belebt.

Gibt es eine Grenze, unterhalb derer der Alkoholgenuss »freigesprochen« werden kann, weil er dem Körper in diesen Mengen keine bleibenden Schäden zufügt? Ein Artikel in „Spektrum der Wissenschaft“ fasst den Stand der Diskussion in der Suchtforschung zusammen: „…inzwischen sprechen zu viele Befunde dafür, dass auch ein moderater Alkoholkonsum mit erhöhten Risiken für Erkrankungen verknüpft ist“, lautet ein Fazit. Einen moderaten Alkoholkonsum als risikoarm zu bezeichnen und einen Schwellenwert festzulegen, sei nicht mehr zeitgemäß. Auch und gerade weil unsere Gesellschaft all das Leid, das der Alkohol mit sich bringe, nicht sehen wolle.

Als Beleg führt der Beitrag an, dass laut einer aktuellen Umfrage unter 35 000 Deutschen 60 Prozent nicht wissen, dass sie ihr Risiko, an sieben verschiedenen Krebsarten zu erkranken, senken könnten, wenn sie weniger Alkohol trinken würden. Dabei steige das Risiko mit zunehmendem Alkoholgenuss beständig an; Beweise für einen Schwellenwert gäbe es hier nicht. Ggesamter Beitrag unter www.spektrum.de/news.                                                                                                                                                                (Bild: pixabay)