Das Gesundheitswesen habe zwei Revolutionen – vor allem bestimmt durch bessere Hygiene und den Einsatz von Narkosen, Medikamenten und Bildgebung – bereits hinter sich. Trotzdem stecke es noch knietief in Problemen: Laut einer aktuellen Untersuchung müssten Ärzte wöchentlich bis zu 160 Stunden mit Lesen verbringen, um allein im eigenen Fachgebiet immer auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Stattdessen müssen sie häufig viel Zeit mit Papierkram wie Anträgen oder Recherchen nach Diagnosen, Laborwerten und Historien usw. aufwenden, schreibt der Arzt und Gründer Sven Jungmann in seinem Beitrag für den online-Dienst perspective daily (siehe unten). Er persönlich hat deshalb sogar dem bürokratiebelasteten Klinikalltag adieu gesagt, und will jetzt der Medizin von morgen auf die Sprünge helfen, indem er sich mit der weiteren Digitalisierung unserer Gesundheitsversorgung beschäftigt.

Seine Überzeugung: Würde die Medizin nur das übernehmen, was in anderen Branchen längst Alltag ist, wäre schon viel gewonnen (automatisierte Verwaltung über Online-Terminbuchungen bis zu Fern-Monitoring). Der nächste Schritt der digitalen Entwicklung (3. Revolution) will, laut Jungmann, aber noch mehr und nutzt dabei sogenannte »lernende Gesundheitssysteme«. Intelligente Algorithmen werden mit allen Daten gefüttert, die Mediziner aktuell quasi als »Nebenprodukt« des täglichen Schaffens erzeugen. Das lernende System wertet sie in Echtzeit aus und kann so Prävention, Diagnostik und Behandlung fortlaufend automatisch verbessern.

Wie könnte das in der Praxis aussehen? Lesen Sie mehr unter
perspective-daily.de/article/452/probiere

Sven Jungmann ist promovierter Arzt mit einem Master in Public Health und einem in Public Policy. Im März 2017 listete ihn das Handelsblatt unter den 100 Innovatoren Deutschlands. Nach einigen Jahren Klinikarbeit wechselte er im September 2017 zu smartHELIOS. (Bild: pixabay)